Bodensanierung

Warum wird Bodensanierung praktiziert?

Die Verunreinigung der Böden mit gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen ist seit der Industrialisierung weltweit zu einem Massenphänomen geworden. Je nach Art der Kontamination können diese Schadstoffe als Gase austreten, durch Regen in das Grundwasser gespült werden oder über die Aufnahme durch Pflanzen in den Nahrungskreislauf gelangen. Eine Nutzung der betroffenen Flächen ist nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich. Außerdem werden Anwohner gefährdet und die Umgebung eventuell sogar unbewohnbar. 
Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Behandlung der Symptome
    Bei einer vergleichsweise geringen Gefährdung ist eine Behandlung der Symptome möglich. Wenn der kontaminierte Boden beispielsweise Schadstoffe an das Grundwasser abgibt, kann das Wasser von den Kommunen durch zusätzliche Reinigungsmaßnahmen aufbereitet werden. Eine Behandlung der Problemursache findet nicht statt.

  2. Sperrung 
    Eine Sperrung des betroffenen Gebietes ist ebenfalls möglich. Das Ausmaß hängt dabei von der Stärke und Art der Verunreinigung ab. So wird auf manchen Böden nur die Landwirtschaftliche Nutzung, auf anderen sogar die Bebauung und das Bewohnen untersagt. Gerade in Ballungsräumen ist dies ein großes Problem.

  3. Aushub und Entsorgung
    Wird die betroffene Fläche für eine bestimmte Nutzung benötigt oder kann die von ihr ausgehende Verunreinigung der Umwelt nicht hingenommen werden, ist der Aushub und die Entsorgung des verunreinigten Bodens eine Möglichkeit die Fläche schnell wieder nutzbar zu machen. Allerdings bedeutet „Entsorgung“ in diesem Fall nur eine wortwörtliche Verlagerung des Problems. Die verunreinigte Erde wird lediglich besonders abgesichert eingelagert.

  4. Bodensanierung
    Soll die Ursache bekämpft und der Boden von der Kontamination befreit werden, bleibt nur die Bodensanierung. Hier gibt es je nach Art der Verunreinigung verschiedenste Verfahren. 

    Grundsätzlich wird zwischen einer Behandlung „on-site“ und einer „off-site“ unterschieden, beiden ist gemein, dass der Boden erst ausgekoffert werden muss. Bei einem „on-site“ Verfahren wird er dann vor Ort behandelt, bei einem „off-site“ wird er erst zu einer entsprechenden Anlage transportiert. Die möglichen Bodensanierungsprozesse sind teilweise sehr komplex, aber die einzig wirklich nachhaltige Lösung. 

Wie werden kontaminierte Böden saniert?

Die Bodensanierung hat die Befreiung der kontaminierten Böden von Verunreinigung zum Ziel. Das bestmögliche Sanierungsverfahren wird mittels einer labortechnischen Bodenanalyse festgestellt. Das zu wählende Verfahren ist immerhin stark von der Art der Verunreinigung abhängig. So ist bei einer Kontamination mit schädlichen, organischen Stoffen eine thermische Behandlung der Erde in Drehrohröfen möglich. Andere Böden können sogar durch den Einsatz bestimmter Pflanzenarten saniert werden, welche die Schadstoffe über die Wurzeln aufnehmen und binden (Phytoremediation). Eine weitere Alternative ist die chemische Behandlung der Kontamination. Hier wird durch Einsatz von Chemikalien eine Reaktion mit den Schadstoffen herbeigeführt, wodurch diese gebunden, neutralisiert oder abgebaut werden können. Außerdem ist auch eine biologische Behandlung mit Mikroorganismen möglich.

Wie funktioniert eine Bioremediation?

Die Bioremediation ist eine biologische Behandlung kontaminierter Böden durch Mikroorganismen. So gibt es „extremophile“ Mikroorganismen, die an bestimmte lebensfeindliche Bedingungen besonders gut angepasst sind und Schadstoffe abbauen können. 
Sind die notwendigen Organismen bereits in dem Boden vortreten, werden diese durch Biostimulation gefördert. Dabei werden bewusst Nährstoffe zugeführt und Lebensbedingungen geschaffen, die ein Wachstum der Population jener Mikroorganismen begünstigen. Sind die gewünschten Mikroorganismen noch nicht in dem Boden vorhanden, können diese gezielt eingesetzt werden. In diesem Fall wird von einer „Impfung des Materials“ gesprochen; der Vorgang selbst heißt „Bioaugmentation“.

Wie können mit Eggersmann Mobilmaschinen Böden saniert werden?

Egal ob eine Bioremediation, Phytoremediation, chemische oder thermische Behandlung gewählt wird, so muss der Boden in der Regel erst noch für den eigentlichen Sanierungsprozess passend aufbereitet werden. Denn Störstoffe wie Steine oder Wurzeln können das jeweilige Verfahren behindern. In diesen Fällen sollte eine Vorbehandlung mit einem Zerkleinerer und einer Siebmaschine erfolgen. Je nach Art der zu erwartenden Störstoffe führen wir für diese Zwecke unsere TEUTON Ein- und FORUS Zweiwellenzerkleinerer sowie unsere TERRA SELECT Trommel- und STAR SELECT Sternsiebmaschinen.

BACKHUS Mietenumsetzer

Unsere BACKHUS Mietenumsetzer eigenen sich sowohl für die Bioaugmentation als auch die Biostimulation bei kontaminierten Böden. Sie wurden ursprünglich für die Beschleunigung des Kompostierprozesses konzipiert, wobei sie auch hier die optimalen Bedingungen für die notwendigen Mikroorganismen schaffen. So homogenisieren sie das Material und sorgen für ausreichend Sauerstoff. Außerdem können sie es zusätzlich über ein Bewässerungssystem befeuchten oder über die Konzentrateinsprühanlage gezielt mit Nährstoffen versorgen.

Zum Schutz der Fahrer vor giftigen Dämpfen besteht die Möglichkeit, die Kabinen unserer BACKHUS Umsetzer mit einem besonders leistungsstarken Luftfilter sowie einem Überdrucksystem auszustatten. Durch die Erzeugung von Überdruck kann anschließend keine Luft mehr in die Kabine ein-, sondern nur noch ausdringen.

Aktuell sind unsere BACKHUS Umsetzer beispielsweise in Ostdeutschland bei der biologischen Behandlung von mit Kerosin verseuchtem Material aktiv im Einsatz. Es handelt sich hierbei um den Boden eines früheren sowjetischen Militärstützpunktes, an welchem der Treibstoff nicht sachgemäß gelagert wurde. Die Reinigung erfolgt selbst bei Kerosin vollkommen biologisch über den Einsatz von Mikroorganismen, für welche unsere BACKHUS Umsetzer die passenden Bedingungen schaffen. 

Praxisbeispiel Bodensanierung bei Ölverschmutzung

Auch bei einer Bodenverschmutzung durch Öle (Erdöl oder Rohöl) kommen Mikroorganismen zum Einsatz.

Zuerst sollte der Aushub mit einem Zerkleinerer und einer Siebmaschine passend aufbereitet werden, sodass er keine Störstoffe mehr enthält. Anschließend kann er an einer geeignet gesicherten Stelle zu einer Miete aufgesetzt werden. Sofern nun die für den Abbau notwendigen Mikroorganismen nicht bereits in dem Aushub enthalten sind, sollte er mit einer entsprechenden Kultur geimpft werden. Durch regelmäßiges Umsetzen der Miete werden anschließend optimale Milieubedingungen für die Mikroorganismen geschaffen, sodass der Abbau von über einem Jahr auf bis zu zwei Monate reduziert werden kann. 

Bei der Behandlung bildet sich ein eigener, exakt auf das spezifische Öl in dem Boden angepasster Stamm der Mikroorganismen. Aufgrund seiner Angepasstheit erweist er sich beim Abbau als besonders effizient. Nach dem Aufsetzen einer ersten Miete und dem Beginn des Prozesses sollten daher die folgende Miete mit ca. 20 Liter Material aus der ersten geimpft werden, um direkt eine maximale Prozessgeschwindigkeit zu erreichen.

Interessant ist außerdem, dass die Stärke der Verunreinigung nur einen unwesentlichen Faktor für die Dauer des Abbauprozesses darstellt. So wird es zwischen einer Verschmutzung von 10 oder 40 % kaum einen Unterschied bei der Reduzierung auf ca. 1 % geben.

Dieses letzte Prozent ist allerdings immer das schwierigste, da die Population der Mikroorganismen aufgrund eines Mangels an Nahrung nun zu sterben beginnt. Der Prozess dauert hier daher am längsten, dennoch wird auch dieses letzte Prozent noch abgebaut werden.  
 

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