Polnische Gemeinde verwertet Bioabfälle mittels Trockenfermentation

und gewinnt jährlich 3,5 Mio. kWh elektrische Energie

Die neue Kompogas®-Anlage, die Hitachi Zosen Inova im Auftrag der deutschen Eggersmann Anlagen Concept für die Müllverbrennungsanlage Wielkopolskie Centrum Recyklingu in Jarocin erstellt, wird ab 2024 jährlich rund 15‘000 Tonnen organische Reststoffe und Grüngut aus Haushaltsabfällen zu erneuerbarer Energie und Düngemitteln verwerten.

Jarocin, Polen. Im Rahmen seiner neuen Energiepolitik will Polen unter anderem die Potenziale erneuerbarer Energien besser nutzen. Dazu kommen immer strengere Umweltauflagen der Europäischen Union (EU), welche die Kommunen ihrer Mitgliedsländer zur Trennung des Siedlungsmülls verpflichten. Damit hat auch das Aufkommen von Bioabfall stark zugenommen. Demgegenüber steht eine noch bescheidene Anzahl von Abfallaufbereitungsanlagen in Polen. Eine davon wird in Jarocin betrieben, bereits ausgerüstet mit einer Kompogas®-Lizenz von einem Drittanbieter. Die Anlage verwertet die technisch separierte, organische Fraktion aus gemischten Siedlungsabfällen zur Biogasgewinnung. Aufgrund des neuen Bedarfs hat sich die lokale Betreiberin Wielkopolskie Centrum Recyklingu entschieden, zusätzlich eine anaerobe Vergärungsanlage am gleichen Standort erstellen zu lassen.

Bewährte Technik und Zusammenarbeit

Die bestellte Kompogas®-Anlage in Jarocin ist eines von über 100 Projekten weltweit, bei denen mittels anaerober Trockenvergärung Energie aus erneuerbaren Bioressourcen erzeugt wird. Der Pfropfenstromfermenter ist mit widerstandsfähigen Rührwerkskomponenten ausgestattet und verwertet zuverlässig unterschiedliche Substratzusammensetzungen aus Bio- und Grünabfällen sowie organische Bestandteile der allgemeinen Abfallsammlung. Die Anlage ist auf 15‘000 Tonnen Bioabfälle pro Jahr ausgerichtet. Daraus wird Biogas mit einer Ausbeute von über 95 Prozent gewonnen. Dieses wird nach einer Reinigungsstufe einem Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von elektrischem Strom und Nutzwärme zugeführt; der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Rolf Liebeneiner, Vertriebsleiter von Eggersmann Anlagenbau, kommentiert: „Wir freuen uns über den Auftrag der Gemeinde Jarocin, den wir als Generalunternehmer im Konsortium mit Instal Warszawa S.A. abwickeln werden. Eggersmann und Hitachi Zosen Inova haben gemeinsam bereits mehrere Projekte abgewickelt und bilden ein eingespieltes Team. Die erweiterte Anlage wird unserem Kunden eine signifikant höhere Leistung in der Ressourcenbewirtschaftung und Energiegewinnung erlauben.“ 

Stefano Boscolo, Director Sales Renewable Gas bei Hitachi Zosen Inova erklärt: „Die Kompogas®-Trockenfermentation ist eine besonders geeignete Technik für das Ziel der Gemeinde Jarocin, den Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen. Dank der stofflichen und energetischen Verwertung des Rohstoffs Bioabfall schließt sich der ökologische Kreislauf auf wirtschaftliche Weise.“ 

Die Projektphase eins, in der das Engineering und die Beschaffung erfolgt, wurde gestartet. Der Baubeginn vor Ort wird Ende 2022 erfolgen und die neue Bio-Recycling-Anlage ihren Betrieb im Frühjahr 2024 voll aufnehmen.

Eine Pressemeldung der Hitachi Zosen Inova AG

Dr. Rolf Liebeneiner
Vertriebsleiter

Biologische Abfallbehandlung
Recyclinganlagen

Fon +49 5734 6690-0
r.liebeneiner(at)f-e.de